Vortrag: Roter Flächenbrand statt linke Feuerwehrpolitik

Seit Jahren befindet sich die Antifa-Szene in Deutschland in der Defensive und betreibt Feuerwehrpolitik. Sie fährt den Faschisten quer durchs Land hinterher um ihre Aufmärsche zu behindern und ist im Grunde genommen – wenn nicht mit sich selbst und der eigenen Szeneidentität – vorwiegend damit beschäftigt Flüchtlingsunterkünfte vor den Faschisten zu verteidigen und die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft, als „geringeres Übel“, vor ihren eigenen faschistischen Auswüchsen zu verteidigen.

Den Standort Deutschland, mit dem Kapitalismus als ökonomischer Grundlage und dem bürgerlichen Staat als politische Gewalt – jenes Sorgeobjekt der Nazis, das diese von „Volksverrätern“ regiert sehen – begreifen sie hingegen meist nicht als materielle Ursache des Problems. Während frustrierte Jugendliche von der nationalistischen Argumentation angesprochen und in die Arme der Faschisten getrieben werden, bleibt sowohl eine Kritik an den herrschenden Verhältnissen – die selbst tagtäglich zahllose Gründe für ihre Beseitigung liefern – als auch eine daraus resultierende Praxis, die sich der nachhaltigen Lösung des faschistischen Problems widmet, oft auf der Strecke.

Um Missverständnissen vorzubeugen: wir sind KEINE Gegner von antifaschistischer Organisation und Selbstschutz und wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf die mutigen Antifaschisten zeigen, die den Nazis so oft es geht eine proletarische Abreibung verpassen! Wir kritisieren sie, weil wir wollen, dass sie ihren Kampf mit Erfolg führen!

Wir sehen die Lösung im Wiederaufbau der Kommunistischen Partei, die den Widerstand gegen die bürgerliche Klassengesellschaft und ihre nationalistische Legitimation im ganzen Land organisieren kann – und werben deshalb für einen roten Flächenbrand statt für linke Feuerwehrpolitik.